Schwächeres Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2017

Die Regierung fordert die staatlichen Unternehmen dazu auf, ihre Produktionen aufzustocken, um das gesetzte Wachstumsziel in diesem Jahr nicht zu verfehlen.

Das Wirtschaftswachstum Vietnams lag im ersten Quartal 2017 mit 5,1% so niedrig wie seit drei Jahren nicht. Die Regierung befürchtet daher, dass das diesjährige Ziel von 6,7% nicht erreicht wird. Der stellvertretende Premierminister Trinh Dinh Dung forderte staatliche Unternehmen dazu auf, zur Lösung des Problems ihre Produktionen zu erhöhen. Gerade im Wettbewerb zu den Nachbarn Vietnams sieht er Wirtschaftswachstum als entscheidenden Faktor an.

Um das gesetzte Ziel von 6,7% noch zu erreichen, müsste Vietnam laut der Statistikbehörde in den verbleibenden drei Quartalen Wachstumsraten von 6,2%, 7,3% und 7,5% erzielen.  Hohe Erwartungen zum Erreichen der Ziele liegen auf der Öl- und der Textilindustrie. Das Ministerium für Industrie und Handel möchte die jährliche Fördermenge für Rohöl um eine Million Tonnen auf ca. 13,3 Millionen Tonnen aufstocken, um zum Wachstumsziel beizutragen. Auch der Textilriese Vinatex hat sich ein ambitioniertes 10% Wachstumsziel für dieses Jahr gesetzt. Allerdings sieht deren Vorsitzender Le Tien Truong Probleme in der Wettbewerbsfähigkeit Vietnams im Vergleich zu regionalen Konkurrenten wie China, Indien oder Indonesien. Diese Staaten haben ihre Währungen gegenüber dem Dollar um 12-14% abgewertet, während der Vietnamesische Dong seit Anfang 2016 von der Regierung durch finanzpolitische Maßnahmen gegenüber dem Dollar auf einem stabilen Wechselkurs gehalten wird. Dies schwäche Vietnams Position als Produktionsstandort.

Quelle

Autor: Jens Roedel, BDG Vietnam

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