Automobilhersteller in Vietnam unter Druck

Obwohl der vietnamesische Automarkt letztes Jahr mit 27% die zweitgrößte Wachstumsrate weltweit verzeichnete, geraten Autobauer in Vietnam immer stärker unter Druck und müssen ihre Produktionen einschränken.

Grund dafür sind die stetig sinkenden Zölle auf Automobilimporte im Zuge der ASEAN-Freihandelszone und wirtschaftliche Nachteile der Produktion in Vietnam gegenüber den Nachbarstaaten. Die Importzölle auf Autos aus anderen ASEAN Staaten werden schrittweise von 40% in 2016 über 30% in 2017 bis 2018 komplett eliminiert. Die Kosten der Automobilproduktion in Vietnam liegen bis zu 20% über denen der Nachbarstaaten. Dies führt dazu, dass die stark ansteigende Nachfrage nach Autos in Vietnam hauptsächlich durch Importe bedient wird. Laut der Internationalen Automobilherstellervereinigung wurden in 2015 in Vietnam 50.000 Autos produziert. Im Vergleich zu den 1,9 Millionen in Thailand, über eine Million in Indonesien und 614.000 in Malaysia ist diese Zahl verschwindend gering.

Die in Vietnam produzierenden Hersteller schränken ihre Produktionen immer stärker ein. Toyota produziert nur noch vier statt fünf Modelle und plant eine weitere Reduktion. Ford möchte sich auf ein bis zwei verkaufsstarke Modelle beschränken. Diese Bedrohung für den heimischen Automobilsektor, vor allem durch die vollständige Eliminierung der Zölle ab 2018, lässt vietnamesische Behörden über Schutzmaßnahmen nachdenken. Aktuell werden verschiedene Maßnahmen diskutiert, da die Regierung die Automobilproduktion als wichtigen Wachstumsfaktor für die Wirtschaft ansieht. 2016 wurden in Vietnam ca. 304.000 Autos verkauft. Diese Zahl hat sich seit 2009 fast verdoppelt.

 Quellen: 1, 2

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